Johnny Gaudreau

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Johnny Gaudreau

Geburtsdatum 13. August 1993
Geburtsort Salem, New Jersey, USA
Spitzname Johnny Hockey[1]
Größe 173 cm
Gewicht 72 kg

Position Linker Flügel
Nummer #13
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2011, 4. Runde, 104. Position
Calgary Flames

Karrierestationen

2008–2009 Philadelphia Junior Flyers
2009–2010 Team Comcast
2010–2011 Dubuque Fighting Saints
2011–2014 Boston College
2014–2022 Calgary Flames
seit 2022 Columbus Blue Jackets

John Michael „Johnny“ Gaudreau (* 13. August 1993 in Salem, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2022 bei den Columbus Blue Jackets in der National Hockey League unter Vertrag steht. Zuvor war der linke Flügelstürmer über acht Jahre für die Calgary Flames aktiv, in deren Diensten er im Jahre 2017 die Lady Byng Memorial Trophy gewann.

Karriere

Jugend und Universität

Johnny Gaudreau begann seine Karriere im Juniorenbereich (Midget-AAA) bei den Philadelphia Junior Flyers in der Atlantic Youth Hockey League (AYHL) und dem Team Comcast in der Midwest Elite Hockey League (MWEHL). Zur Saison 2010/11 wechselte der Flügelstürmer zu den Dubuque Fighting Saints aus der United States Hockey League (USHL), der höchsten Juniorenspielklasse der Vereinigten Staaten. Mit den Saints gewann er am Saisonende den Clark Cup, die Meistertrophäe der USHL, und wurde mit mehreren persönlichen Auszeichnungen geehrt, darunter auch die Wahl zum Rookie of the Year.

Gaudreau spielte zwischen 2011 und 2014 für das Boston College in der Hockey East, einer der erstklassigen Divisionen der National Collegiate Athletic Association. In seinem ersten Jahr an der Universität gewann er mit seinem Team, den Boston College Eagels, zunächst die Meisterschaft der Hockey East, so dass sich sein Team für das Finalturnier der NCAA, das sogenannte Frozen Four, qualifizierte. Bei diesem Turnier erreichte das Boston College den ersten Platz und damit die Meisterschaft der NCAA. Gaudreau selbst wurde in das All-Rookie-Team und das Second-All-Star-Team der Hockey East gewählt und als wertvollster Spieler des Finalturniers der Hockey East ausgezeichnet. Auch in den folgenden Jahren gehörte der Stürmer zu den herausragenden Spielern der College-Liga und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, die in der Verleihung des Hobey Baker Memorial Award am Ende der Spielzeit 2013/14 gipfelten. Ausschlaggebend für die Wahl, bei der er im Vorjahr bereits unter den drei Finalisten stand, waren eine Ausbeute von 80 Scorerpunkten in 40 Partien.

NHL

Nachdem Gaudreau bereits im NHL Entry Draft 2011 in der vierten Runde an 104. Position von den Calgary Flames aus der National Hockey League ausgewählt worden war, verpflichteten die Flames ihre Draftwahl nach Abschluss der College-Spielzeit im April 2014 für drei Jahre. Er schaffte umgehend den Sprung in den NHL-Kader und kam nur wenige Tage später zu seinem Debüt, bei dem er einen Treffer erzielte. Am Ende der Saison 2014/15 führte er die Rookie-Scorerliste gemeinsam mit Mark Stone mit 64 Punkten an und war Finalist für die Calder Memorial Trophy, die allerdings Aaron Ekblad gewann. Zudem wurde er ins NHL All-Rookie Team gewählt.

In der folgenden Saison wurde er als NHL-Spieler des Monats Dezember geehrt, als er in diesem Monat auf zwölf Tore und sechs Vorlagen in zehn Spielen kam, darunter zwei Hattricks. Nach der Saison unterzeichnete er im Oktober 2016 einen neuen Sechsjahresvertrag bei den Flames, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 6,75 Millionen US-Dollar einbringen soll.[2] Am Ende der Spielzeit 2016/17 wurde er mit der Lady Byng Memorial Trophy geehrt, die Spieler mit hohem sportlichen Standard auszeichnet. In der Saison 2017/18 erzielte der Flügelstürmer mit 84 Punkten aus 80 Spielen erstmals einen Punkteschnitt von über 1,0 pro Spiel auf NHL-Niveau. Diese Leistung steigerte er im Folgejahr nochmals deutlich, so verzeichnete er 99 Punkte in 82 Spielen.

Anschließend folgten zwei vergleichsweise schwächere Jahre, bevor Gaudreau in der Saison 2021/22 mit 115 Punkten abermals einen bisherigen Karriere-Bestwert aufstellte und in der ligaweiten Scorerliste nur von Connor McDavid (123) übertroffen wurde. Zugleich erreichte er mit +64 die beste Plus/Minus-Statistik der NHL, wobei einen derart hohen Wert zuletzt Wayne Gretzky in der Saison 1986/87 verzeichnet hatte (+69), und wurde letztlich im NHL First All-Star Team berücksichtigt. Trotz dieser sportlichen Erfolge – die Flames hatten die Pacific Division gewonnen – gab Gaudreau im Hinblick auf seinen im Juli 2022 auslaufenden Vertrag bekannt, nicht nach Calgary zurückzukehren und führte dabei vor allem familiäre Gründe an. Somit wurde er zu einem der gefragtesten Free Agents des Sommers 2022[3], während er die Flames als fünftbester Scorer der Franchise-Geschichte verließ.

Am 13. Juli 2022 unterzeichnete der US-Amerikaner einen Siebenjahresvertrag bei den Columbus Blue Jackets, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 9,75 Millionen US-Dollar einbringen soll. Diese Entscheidung wurde von vielen Beobachtern als überraschend gewertet, da Columbus bis dato einen Ruf als eher unbeliebtes Ziel für Free Agents hatte. Darüber hinaus wurde berichtet, dass er höher dotierte Vertragsangebote (unter anderem von den New York Islanders, New Jersey sowie auch initial von Calgary) ablehnte und sich stattdessen für die Blue Jackets entschied.[4]

International

Gaudreau vertrat sein Heimatland erstmals beim Ivan Hlinka Memorial Tournament 2010, wo er mit der Mannschaft die Silbermedaille errang und mit fünf Scorerpunkten teaminterner Topscorer wurde. Erst über drei Jahre später gehörte der linke Flügelstürmer wieder einem Kader des US-amerikanischen Eishockeyverbandes an. Bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2013 war er abermals teaminterner Topscorer und mit sieben Treffern – ein Hattrick und drei Doppelpacks – bester Torschütze des Turniers, das mit dem Gewinn der Goldmedaille gekrönt wurde.

Bei den Senioren war Gaudreau erstmals bei der Weltmeisterschaft 2014 in der belarussischen Hauptstadt Minsk Teil des Kaders. In der Auftaktpartie der US-Amerikaner gegen den Gastgeber steuerte er drei Scorerpunkte bei. Bei der Weltmeisterschaft 2018 folgte eine Bronzemedaille mit dem Team USA.

Erfolge und Auszeichnungen

  • 2011 Teilnahme am USHL All-Star Game
  • 2011 Clark-Cup-Gewinn mit den Dubuque Fighting Saints
  • 2011 USHL Rookie of the Year
  • 2011 USHL All-Rookie Team
  • 2011 USHL Second All-Star Team
  • 2012 Hockey East All-Rookie Team
  • 2012 Lamoriello-Trophy-Gewinn mit dem Boston College
  • 2012 Hockey East Tournament MVP
  • 2012 NCAA-Division-I-Championship mit dem Boston College
  • 2013 Hockey East Player of the Year
  • 2013 Hockey East First All-Star Team
  • 2013 NCAA East First All-American Team
  • 2014 Hockey East First All-Star Team
  • 2014 NCAA East First All-American Team
  • 2014 Hobey Baker Memorial Award

International

  • 2013 Bester Torschütze der U20-Junioren-Weltmeisterschaft
  • 2018 Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft

Karrierestatistik

Stand: Ende der Saison 2022/23

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2010/11 Dubuque Fighting Saints USHL 60 36 36 72 36 11 5 6 11 6
2011/12 Boston College NCAA 44 21 23 44 10
2012/13 Boston College NCAA 35 21 30 51 29
2013/14 Boston College NCAA 40 36 44 80 14
2013/14 Calgary Flames NHL 1 1 0 1 0
2014/15 Calgary Flames NHL 80 24 40 64 14 11 4 5 9 6
2015/16 Calgary Flames NHL 79 30 48 78 20
2016/17 Calgary Flames NHL 72 18 43 61 4 4 0 2 2 0
2017/18 Calgary Flames NHL 80 24 60 84 26
2018/19 Calgary Flames NHL 82 36 63 99 24 5 0 1 1 2
2019/20 Calgary Flames NHL 70 18 40 58 12 10 4 3 7 0
2020/21 Calgary Flames NHL 56 19 30 49 6
2021/22 Calgary Flames NHL 82 40 75 115 26 12 3 11 14 2
2022/23 Columbus Blue Jackets NHL 80 21 53 74 22
NCAA gesamt 119 78 97 175 53
NHL gesamt 682 231 452 683 154 42 11 22 33 10

International

Vertrat die USA bei:

 

Vertrat Team Nordamerika bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2010 USA IHMT 2. Platz, Silber 5 2 2 4 0
2013 USA U20-WM 1. Platz, Gold 7 7 2 9 4
2014 USA WM 6. Platz 8 2 8 10 2
2016 Team Nordamerika World Cup 5. Platz 3 2 2 4 0
2017 USA WM 5. Platz 8 6 5 11 0
2018 USA WM 3. Platz, Bronze 10 1 8 9 12
2019 USA WM 7. Platz 6 1 1 2 2
Junioren gesamt 12 9 4 13 4
Herren gesamt 35 12 24 36 16

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Commons: Johnny Gaudreau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. thehockeywriter.com Johnny Gaudreau: Hockey’s Biggest Little Success Story
  2. Aaron Vickers: Johnny Gaudreau signs six-year contract with Flames. nhl.com, 11. Oktober 2016, abgerufen am 11. Oktober 2016 (englisch). 
  3. Eric Francis: As Gaudreau makes emotional departure, Flames look to avoid knee-jerk response. sportsnet.ca, 13. Juli 2022, abgerufen am 24. Juli 2022 (englisch). 
  4. Aaron Portzline: Johnny Gaudreau explains why he stunned the NHL world and chose the Blue Jackets. theathletic.com, 14. Juli 2022, abgerufen am 24. Juli 2022 (englisch). 
Logo der Columbus Blue Jackets

Torhüter: Elvis Merzļikins | Daniil Tarassow 
Verteidiger: Jake Bean | Adam Boqvist | Erik Gudbranson | Iwan Proworow | Damon Severson | Zach Werenski (A) | Jakub Zbořil 
Angreifer: Justin Danforth | Adam Fantilli | Johnny Gaudreau | Boone Jenner (C) | Kent Johnson | Sean Kuraly | Patrik Laine | Kirill Martschenko | Mathieu Olivier | Cole Sillinger | Alexandre Texier | Jegor Tschinachow | Dmitri Woronkow 
Cheftrainer: Pascal Vincent   Assistenztrainer: Josef Boumedienne | Steve McCarthy | Mark Recchi   General Manager: John Davidson

1981 Broten | 1982 McPhee | 1983 M. Fusco | 1984 Kurvers | 1985 Watson | 1986 S. Fusco | 1987 Hrkac | 1988 Stauber | 1989 MacDonald | 1990 K. Miller | 1991 Emma | 1992 Pellerin | 1993 Kariya | 1994 Marinucci | 1995 Holzinger | 1996 Bonin | 1997 Morrison | 1998 Drury | 1999 Krog | 2000 Mottau | 2001 R. Miller | 2002 Leopold | 2003 Sejna | 2004 Lessard | 2005 Sertich | 2006 Carle | 2007 Duncan | 2008 Porter | 2009 Gilroy | 2010 Geoffrion | 2011 Miele | 2012 Connolly | 2013 LeBlanc | 2014 Gaudreau | 2015 Eichel | 2016 Vesey | 2017 Butcher | 2018 Gaudette | 2019 Makar | 2020 Perunovich | 2021 Caufield | 2022 McKay | 2023 Fantilli | 2024 Celebrini

1925 Nighbor | 1926 Nighbor | 1927 Burch | 1928 Boucher | 1929 Boucher | 1930 Boucher | 1931 Boucher | 1932 Primeau | 1933 Boucher | 1934 Boucher | 1935 Boucher | 1936 Romnes | 1937 Barry | 1938 Drillon | 1939 Smith | 1940 Bauer | 1941 Bauer | 1942 Apps | 1943 Bentley | 1944 Smith | 1945 Mosienko | 1946 Blake | 1947 Bauer | 1948 O’Connor | 1949 Quackenbush | 1950 Laprade | 1951 Kelly | 1952 Smith | 1953 Kelly | 1954 Kelly | 1955 Smith | 1956 Reibel | 1957 Hebenton | 1958 Henry | 1959 Delvecchio | 1960 McKenney | 1961 Kelly | 1962 Keon | 1963 Keon | 1964 Wharram | 1965 Hull | 1966 Delvecchio | 1967 Mikita | 1968 Mikita | 1969 Delvecchio | 1970 Goyette | 1971 Bucyk | 1972 Ratelle | 1973 Perreault | 1974 Bucyk | 1975 Dionne | 1976 Ratelle | 1977 Dionne | 1978 Goring | 1979 MacMillan | 1980 Gretzky | 1981 Kehoe | 1982 Middleton | 1983 Bossy | 1984 Bossy | 1985 Kurri | 1986 Bossy | 1987 Mullen | 1987 Näslund | 1989 Mullen | 1990 Hull | 1991 Gretzky | 1992 Gretzky | 1993 Turgeon | 1994 Gretzky | 1995 Francis | 1996 Kariya | 1997 Kariya | 1998 Francis | 1999 Gretzky | 2000 Demitra | 2001 Sakic | 2002 Francis | 2003 Mogilny | 2004 Richards | 2005 – | 2006 Dazjuk | 2007 Dazjuk | 2008 Dazjuk | 2009 Dazjuk | 2010 St. Louis | 2011 St. Louis | 2012 Campbell | 2013 St. Louis | 2014 O’Reilly | 2015 Hudler | 2016 Kopitar | 2017 Gaudreau | 2018 Karlsson | 2019 Barkov | 2020 MacKinnon | 2021 Slavin | 2022 Connor | 2023 Kopitar

Plus/Minus-Führende: 1968 Smith | 1969 Orr | 1970 Orr | 1971 Orr | 1972 Orr | 1973 Laperrière | 1974 Orr | 1975 Orr | 1976 Clarke | 1977 Robinson | 1978 Lafleur | 1979 Trottier & Watson | 1980 Schoenfeld | 1981 Engblom | 1982 Gretzky

NHL Plus/Minus Award: 1983 Huddy | 1984 Gretzky | 1985 Gretzky | 1986 Howe | 1987 Gretzky | 1988 McCrimmon | 1989 Mullen | 1990 Cavallini | 1991 Fleury & McSorley | 1992 Ysebaert | 1993 Lemieux | 1994 Stevens | 1995 Francis | 1996 Konstantinow | 1997 LeClair | 1998 Pronger | 1999 LeClair | 2000 Pronger | 2001 Eliáš & Sakic | 2002 Chelios | 2003 ForsbergHejduk | 2004 Malík & St. Louis | 2005 – | 2006 Redden & Rozsíval | 2007 Vanek | 2008 Dazjuk

Plus/Minus-Führende: 2009 Krejčí | 2010 Schultz | 2011 Chára | 2012 Bergeron | 2013 Dupuis | 2014 Krejčí | 2015 Kutscherow & Pacioretty | 2016 Toffoli | 2017 Suter & Zucker | 2018 Karlsson | 2019 Giordano | 2020 Graves | 2021 Rantanen | 2022 Gaudreau | 2023 Lindholm | 2024 Forsling

Personendaten
NAME Gaudreau, Johnny
ALTERNATIVNAMEN Gaudreau, John Michael (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Eishockeyspieler
GEBURTSDATUM 13. August 1993
GEBURTSORT Salem, New Jersey, Vereinigte Staaten