Zeche Zweckel

Zeche Zweckel
Allgemeine Informationen zum Bergwerk

Maschinenhalle der Zeche Zweckel
Förderung/Jahr bis ca. 600.000 t
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betriebsbeginn 1908
Betriebsende 1963
Nachfolgenutzung Veranstaltungsort für Kunst und Kultur
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Steinkohle
Geographische Lage
Koordinaten 51° 35′ 43″ N, 6° 58′ 12″ O51.5952777777786.97Koordinaten: 51° 35′ 43″ N, 6° 58′ 12″ O
Zeche Zweckel (Regionalverband Ruhr)
Zeche Zweckel (Regionalverband Ruhr)
Lage Zeche Zweckel
Standort Zweckel
Gemeinde Gladbeck
Kreis (NUTS3) Recklinghausen
Land Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

Die Zeche Zweckel war ein Steinkohlen-Bergwerk in Gladbeck, im nördlichsten Ortsteil Zweckel.

Geschichte

Der preußische Staat erwarb zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere große Grubenfelder im Bereich des nördlichen Ruhrgebiets und südlichen Münsterlands. Es wurde die Bergwerks-AG Recklinghausen gegründet, deren Aktienmehrheit in Staatsbesitz war. Diese wurde ab 1905 in Personalunion mit der Hibernia AG geleitet.

1908 erfolgte die Konsolidierung des Steinkohlenbergwerks Zweckel. Man begann in Gelsenkirchen-Scholven mit dem Abteufen der Doppelschachtanlage Berlin und in Zweckel mit dem Abteufen der Doppelschachtanlage Potsdam.

1909 wurden die Fördermaschinen für die Schächte 1 und 2 von der Maschinenfabrik Thyssen & Co. in die fertiggestellte Maschinenhalle eingebaut. Die Maschinenhalle war innen mit Arkaden aus Pfeilern und Bögen, Bändern und Ornamenten ausgemalt, „ein Gesamtkunstwerk von hohem Rang“.[1]

1910 erfolgte die Umbenennung der beiden Schachtanlagen in Scholven und Zweckel, beide gehörten zur staatlichen Berginspektion 5.

Im Jahr 1910 wurde der Förderturm über Schacht 2 errichtet und in Betrieb genommen, beim weiteren Abteufen dieses Schachtes wurde 1911 eine Solequelle angeschlagen. Nachdem der Bergwerksdirektor, Bergassessor Bellmann, das Nutzungsrecht für diese Quelle, die den Namen „Emmyshall“ erhielt, beantragt hatte, wurde das Königliche Solbad Zweckel gebaut. Nachdem die Quelle 1950 versiegt war, wurde das Bad geschlossen.

1927 ging der staatliche Aktienanteil in den Besitz der Hibernia AG über. Die Berginspektion 5 wurde aufgelöst und die Zechen Scholven und Zweckel kurzfristig als Einzelzechen geführt. In dieser Zeit förderte Zweckel ca. 600.000 Tonnen Kohle jährlich.

1928 wurde die Zechen Zweckel und Scholven fördertechnisch vereinigt und die Zeche Zweckel ab 1929 als Außenschachtanlage der Zeche Scholven betrieben.

Zwischen 1944 und 1951 wurde die Förderung von der Zeche Scholven wegen dortiger Kriegsschäden übernommen.

Heutiger Zustand

Maschinenhalle beim Festival FORMS OF HANDS 2005

1963 wurde die Steinkohlen-Förderung eingestellt, aber die Bewetterung und Wasserhaltung für benachbarte Zechen aufrechterhalten.

1988 wurde die Anlage als Industriedenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Die endgültige Stilllegung und Verfüllung der Schächte erfolgte 1995. Seit 1997 ist die Maschinenhalle der Zeche Zweckel ein Standort der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur und ein Veranstaltungsort für Kunst und Kultur in der Stadt Gladbeck, unter anderem für die Ruhrtriennale.[2]

Anfahrt

Die Maschinenhalle Zweckel liegt an der Frentroper Straße in 45966 Gladbeck.

  • ÖPNV: VRR-Linien 188 und 253, Haltestelle Maschinenhalle Zweckel (früher Solbad Zweckel)
  • Bundesautobahn 31, Anschlussstellen Gladbeck (41) oder Kirchhellen (40)

Literatur

  • Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck. In: Delia Bösch: Ruhrgebiet. Entdeckungsreise Industriekultur. Klartext, Essen 2005, ISBN 3-89861-457-3, S. 250–251.
Commons: Zeche Zweckel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Zeche Zweckel auf den Seiten der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
  • Geschichte der Zeche Zweckel auf baufachinformation.de, Denkmalpflege
  • Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekulturhttp://vorlage.rik.test/~16~11656 (archivierte Version)

Einzelnachweise

  1. Delia Bösch: Ruhrgebiet. Entdeckungsreise Industriekultur. Klartext, Essen 2005, S. 250.
  2. Ruhrtriennale: Maschinenhalle Zweckel, Gladbeck (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive), abgerufen am 4. November 2012.
Route der Industriekultur – Besucherzentren, Ankerpunkte, Themenrouten ! ! !

Besucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): | Zechenpark Friedrich Heinrich | Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | LVR-Industriemuseum Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen | Aquarius-Wassermuseum | St.-Antony-Hütte | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein | Zeche Ewald | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm

Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie, Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Panoramen und Landmarken | 26. Sakralbauten | 27. Eisen & Stahl | 28. Wasser: Werke, Türme und Turbinen | 29. Bochum – Industriekultur im Herzen des Reviers | 30. Gelsenkirchen | 31. Route Industriekultur und Bauhaus | per Rad

Deutsches Bergbau-Museum   | Bergschule TFH Georg Agricola | Bundesknappschaft | Bergmannsheil | Tippelsberg | Zeche Julius Philipp – Medizinhistorische Sammlung im Malakowturm | Zeche Brockhauser Tiefbau | Zeche Friedlicher Nachbar | Zeche Alte Haase | Zeche Nachtigall  | Kokerei Neu-Iserlohn | Zeche Robert Müser, Schacht Arnold | Zeche Lothringen | Zeche Zollern  | Kolonie Landwehr | Kokerei Hansa | Zeche Westhausen | Zeche Adolf von Hansemann | Zeche Minister Stein / Neue Evinger Mitte | Alte Kolonie Eving  mit Wohlfahrtsgebäude | Landesoberbergamt Dortmund | Bergbaugedenkstätten auf dem Ostfriedhof | Zeche Gneisenau | Müsersiedlung der Zeche Gneisenau | Zeche Monopol, Schacht Grillo | Zeche Königsborn 3/4 | Maximilianpark | Zeche Westfalen | Zeche Sachsen – Öko-Zentrum NRW | Zeche Radbod | Gedenkstätte Zeche Radbod | Kissinger Höhe  | Bergwerk OstSchächte Heinrich Robert | Schacht Lerche | Zeche Werne | Bergwerk Monopol, Schacht Grimberg 1/2 | Halde Großes Holz  | Zeche Haus Aden | Siedlung Ziethenstraße  | Zeche Minister Achenbach, Schacht 4 – LÜNTEC-Tower | Bergarbeiter-Wohnmuseum | Zeche Waltrop | Hammerkopfturm Zeche Erin 3 | Halde Schwerin  | Zeche Erin 7 | Zeche Ewald Fortsetzung | Vestisches Museum | Zeche Recklinghausen II | Dreieck-Siedlung Hochlarmark | Landschaftspark Hoheward  mit den Halden Hoheward/Hoppenbruch | Zeche Ewald 1/2/7    | Zeche Schlägel & Eisen 3/4/7 | Zeche Schlägel & Eisen 5/6 | Bergwerk Auguste Victoria, Schacht 1/2 | Bergwerk Auguste Victoria, Schacht 3/7 | Bergwerk Fürst Leopold | Siedlung Fürst Leopold | Maschinenhalle Zeche Zweckel | RBH Logistics | Halde Haniel  | Zeche Arenberg-Fortsetzung | Tetraeder  | Zeche Prosper II | Kokerei Prosper | Gartenstadt Welheim  | Mottbruchhalde – „Halde im Wandel“ | Zeche Hugo | Siedlung Schüngelberg  | Halde Rungenberg   | Zeche Bergmannsglück | Bergwerk Westerholt | Nordsternpark  | Schacht Oberschuir | Zeche Consolidation 3/4/9 | Zeche Graf Bismarck 1/4 | Kokerei Alma | Siedlung Flöz Dickebank  | Wissenschaftspark Rheinelbe | Halde Rheinelbe  | Zeche Holland 1/2 | Zeche Holland 3/4/6 | Zeche Unser Fritz 1/4 | Heimatmuseum Unser Fritz | Zeche Pluto-Wilhelm | Zeche Hannover I/II/V | Siedlung Dahlhauser Heide  | Zeche Vereinigte Carolinenglück 2/3 | Flottmann-Hallen | Kunstwald Zeche Teutoburgia |  Siedlung Teutoburgia  

Normdaten (Körperschaft): GND: 4750682-9 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 237469524