Rudolf Nissl

Rudolf Nissl, in der Tirol-Nummer der Zeitschrift Die Woche, Heft Nr. 22/1919
"Nacktes Mädchen" (1910), ausgestellt auf der Int. Kunstausstellung der Münchner Secession vom 16. Mai bis 31. Oktober 1911[1]

Rudolf Nissl (* 13. April 1870 in Fügen; † 2. Oktober 1955 in München) war ein österreichisch-deutscher Maler.

Leben

Nissl war der Sohn eines Gastwirts. Er besuchte zunächst die Staatsgewerbeschule in Innsbruck. Danach studierte er von 1887 bis 1889 in der Malklasse von Ludwig Schmid-Reutte und seit dem 13. Oktober 1888 als immatrikulierter Student bei Johann Caspar Herterich, Ludwig von Löfftz und Paul Hoecker an der Münchner Akademie.[2] Ab 1895 war er Mitglied der Münchner und Wiener Secession, später auch Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.[3]

Nach dem Studium wohnte Nissl weiterhin in München. Malreisen führten ihn unter anderem nach Dinkelsbühl, Tittmoning, Trostberg und Ottobeuren. 1907/1908 unterrichtete er das Fach Stillleben an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins.[4] 1911 wurde ihm der Professorentitel verliehen.[5]

Nissl malte vor allem Landschafen, außerdem weibliche Figurenbilder (insbesondere Akte), Stillleben, Porträts und Interieurs. Stilistisch ist sein Werk dem Realismus in verschiedenen Ausprägungen (u. a. Leibl-Schule, Neue Sachlichkeit) zuzuordnen.[5] Er war von 1938 bis 1944 auf allen Großen Deutschen Kunstausstellungen in München mit großen Stillleben vertreten.[6]

Literatur

  • Nißl, Rudolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 486 (biblos.pk.edu.pl). 
  • Nißl, Rudolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 486 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe). 
  • Georg Jacob Wolf: Rudolf Nissl: St. Georg (1905). In: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (31.1915-1916). Heft 11/12, 1. März 1916, S. 205–213 (uni-heidelberg.de). 
  • Ulla Heise: Nissl (Nißl; Nizi), Rudolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 92, de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023258-5, S. 439.

Einzelnachweise

  1. http://digital.bib-bvb.de/view/bvb_mets/viewer.0.6.5.jsp?folder_id=0&dvs=1718799181126~5&pid=4156312&locale=de&usePid1=true&usePid2=true
  2. matrikel.adbk.de: 00510 Rudolf Nissl, Matrikelbuch 1884-1920 (abgerufen am 27. November 2015)
  3. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Nissl, Rudolf (kuenstlerbund.de).
  4. Yvette Deseyve: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damenakademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert (= Kunstwissenschaften. Bd. 12). Herbert Utz Verlag, München 2005, ISBN 3-8316-0479-7, S. 199.
  5. a b Ulla Heise: Nissl (Nißl; Nizi), Rudolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 92, de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023258-5, S. 439.
  6. Werke von Rudolf Nissl. In: GDK Research. Abgerufen am 19. Oktober 2023.
Normdaten (Person): GND: 117023175 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 74618528 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Nissl, Rudolf
ALTERNATIVNAMEN Nißl, Rudolf; Nizi, Rudolf
KURZBESCHREIBUNG österreichisch-deutscher Maler
GEBURTSDATUM 13. April 1870
GEBURTSORT Fügen (Tirol)
STERBEDATUM 2. Oktober 1955
STERBEORT München