Michael Klim

Michael Klim (2010)

Michael George Klim (* 13. August 1977 in Gdynia, Polen) ist ein ehemaliger australischer Schwimmer.

Leben und Werdegang

Der in Polen geborene Klim wanderte 1981 mit seinen Eltern zunächst nach Deutschland aus. Nach Stationen in Indien und Kanada lebt die Familie seit 1991 in Australien in der Nähe von Canberra. Die Anfänge des Schwimmens als Leistungssportler begannen bereits in Hamburg. Zu einem der weltbesten Schmetterling- und Kraulschwimmer stieg er Ende der 1990er-Jahre in Australien auf. Mittlerweile war er australischer Staatsbürger geworden und nahm an den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta teil. Einzige Medaille war allerdings die Bronzemedaille mit der australischen Lagenstaffel.

Seinen Durchbruch erlebte er bei den Schwimmweltmeisterschaften 1998 im australischen Perth. Seine Ausbeute: viermal Gold bei insgesamt sieben Medaillen. Nach diesen Erfolgen kam Klim erstmals wieder in sein Heimatland Polen und wurde sogar vom polnischen Präsidenten Aleksander Kwaśniewski empfangen. Er identifizierte sich weiterhin als Pole mit australischem Pass und die Menschen in Polen empfanden ihn als polnischen Schwimmer und feierten seine Erfolge bei Meisterschaften genauso wie die anderer polnischer Sportler.

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney war er auf den Delphinstrecken einer der großen Favoriten. Über 100 m Delphin hielt er den Weltrekord, wurde jedoch vom Schweden Lars Frölander völlig überraschend geschlagen. Nachdem er auf die 200-m-Freistilstrecke verzichtet hatte, war für ihn eine Medaille über 100 m Freistil eine Verpflichtung. Doch auch hier wurde er nur Vierter und ging leer aus. Jedoch blieben die Spiele im eigenen Land doch noch in guter Erinnerung durch zwei Goldmedaillen mit den Freistilstaffeln. Als Startschwimmer der 4 × 100-m-Staffel stellte er in 48,18 s einen neuen Weltrekord über diese Distanz auf.

Michael Klim startete bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen in den australischen Freistilstaffeln und gewann über 4 × 200 m Freistil die Silbermedaille.

Danach deutete vieles auf ein baldiges Ende seiner sportlichen Karriere hin. Klim beendete ein Wirtschaftsstudium und gründete in Australien Schwimmschulen unter dem Namen: Klim Swim. In Melbourne existieren bereits fünf dieser Schulen. Im Juni 2007 gab er offiziell das Ende seiner Schwimmkarriere bekannt. 2020 wurde er in die International Swimming Hall of Fame aufgenommen.[1]

Klim lebt in Trennung von Lindy Klim. Sie haben drei gemeinsame Kinder.

Weblinks

  • Michael Klim in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Fußnoten

  1. Meldung der ISHOF
Weltmeister über 100 m Schmetterling

1973: Bruce Robertson | 1975: Greg Jagenburg | 1978: Joe Bottom | 1982: Matt Gribble | 1986: Pablo Morales | 1991: Anthony Nesty | 1994: Rafał Szukała | 1998: Michael Klim | 2001: Lars Frölander | 2003: Ian Crocker | 2005: Ian Crocker | 2007: Michael Phelps | 2009: Michael Phelps | 2011: Michael Phelps | 2013: Chad le Clos | 2015: Chad le Clos | 2017: Caeleb Dressel | 2019: Caeleb Dressel | 2022: Kristóf Milák | 2023: Maxime Grousset | 2024: Diogo Matos Ribeiro

Weltmeister über 200 m Freistil

1973: James Montgomery | 1975: Tim Shaw | 1978: Bill Forrester | 1982: Michael Groß | 1986: Michael Groß | 1991: Giorgio Lamberti | 1994: Antti Kasvio | 1998: Michael Klim | 2001: Ian Thorpe | 2003: Ian Thorpe | 2005: Michael Phelps | 2007: Michael Phelps | 2009: Paul Biedermann | 2011: Ryan Lochte | 2013: Yannick Agnel | 2015: James Guy | 2017: Sun Yang | 2019: Sun Yang | 2022: David Popovici | 2023: Matthew Richards | 2024: Hwang Sun-woo

Olympiasieger in der 4 × 100-m-Freistilstaffel

1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Clark, Austin, Ilman, Schollander (USA) | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Zorn, Rerych, Spitz, Walsh (USA) | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Edgar, Murphy, Heidenreich, Spitz (USA) | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cavanaugh, Heath, Biondi, Gaines (USA) | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jacobs, Dalbey, Jager, Biondi (USA) | 1992: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hudepohl, Biondi, Jager, Olsen (USA) | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Olsen, Davis, Schumacher, Hall (USA) | 2000: AustralienAustralien Klim, Fydler, Callus, Thorpe (AUS) | 2004: Sudafrika Schoeman, Ferns, Townsend, Neethling (RSA) | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Weber-Gale, Jones, Lezak (USA) | 2012: FrankreichFrankreich Leveaux, Gilot, Lefert, Agnel (FRA) | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dressel, Phelps, Held, Adrian (USA) | 2020: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dressel, Pieroni, Becker, Apple (USA)

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Olympiasieger in der 4 × 200-m-Freistilstaffel

1908: Vereinigtes Konigreich 1801 Derbyshire, Radimilovic, Foster, Taylor (GBR) | 1912: Australasien Healy, Champion, Boardman, Hardwick (ANZ) | 1920: Vereinigte Staaten 48 McGillivray, Kealoha, Ross, Kahanamoku (USA) | 1924: Vereinigte Staaten 48 Weissmüller, O’Connor, Glancy, Breyer, Howell (USA) | 1928: Vereinigte Staaten 48 Weissmüller, Clapp, Laufer, Kojac (USA) | 1932: Japan 1870Japan Yusa, Miyazaki, Yokoyama, Toyoda (JPN) | 1936: Japan 1870Japan Yusa, Sugiura, Arai, Taguchi (JPN) | 1948: Vereinigte Staaten 48 Ris, McLane, Wolf, Smith (USA) | 1952: Vereinigte Staaten 48 Moore, Woolsey, Konno, McLane (USA) | 1956: AustralienAustralien O’Halloran, Devitt, Rose, Henricks (AUS) | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Harrison, Blick, Troy, Farrell (USA) | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Schollander, Clark, Saari, Ilman (USA) | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Schollander, Spitz, Nelson, Rerych (USA) | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Spitz, Kinsella, Tyler, Genter (USA) | 1976: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bruner, Furniss, Naber, Montgomery (USA) | 1980: Sowjetunion 1955 Kopljakow, Salnikow, Stukolkin, Krylow (URS) | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Heath, Larson, Float, Hayes (USA) | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dalbey, Cetlinski, Gjertsen, Biondi (USA) | 1992: Vereintes Team Lepikow, Pyschnenko, Tajanowitsch, Sadowy, Kudrjawzew, Muchin (EUN) | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Davis, Hudepohl, Schumacher, Berube, Olsen (USA) | 2000: AustralienAustralien Thorpe, Klim, Pearson, Kirby, Hackett, Kowalski (AUS) | 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Lochte, Vanderkaay, Keller, Ketchum, Goldblatt (USA) | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Lochte, Berens, Vanderkaay, Walters, Vendt, Keller (USA) | 2012: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lochte, Dwyer, Berens, Phelps, Houchin, McLean, Tarwater (USA) | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dwyer, Haas, Lochte, Phelps, Smith, Conger, Bentz (USA) | 2020: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dean, Guy, Richards, Scott, Jarvis (GBR)

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Normdaten (Person): LCCN: nr2004006727 | VIAF: 12255068 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 8. März 2023.
Personendaten
NAME Klim, Michael
ALTERNATIVNAMEN Klim, Michael George (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG australischer Schwimmer
GEBURTSDATUM 13. August 1977
GEBURTSORT Gdynia, Polen