M.III Körting

Ansichtskarte M.III Körting und Körting-Luftschiffhalle

Das k.u.k. M.III Körting war ein halbstarres Prallluftschiff mit zwei Ballonets und einer Wassergewichtssteuerung zur Schwerpunktverlagerung. Seine Erstfahrt fand am 1. Jänner 1911 in Fischamend statt. Den Entwurf lieferten die Ingenieure Cassinone, Strattmann und Basenach. Das M.III Körting war in der nach ihm benannten Körtinghalle der Militär-Aëronautischen Anstalt Fischamend stationiert. Mit dem sechs Besatzungsmitgliedern Platz bietendem Luftschiff wurden bahnbrechende Entwicklungen auf dem Gebiet der Forschung geleistet.[1][2]

Technische Daten

k.u.k. Militärluftschiff M.III Körting
Hersteller Österreichische Maschinenbau AG, Körting Wien
Ballonhülle Österreichisch-Amerikanische Gummiwarenfabrik
Motor und Motorengondel Österreichische Maschinenbau AG, Körting Wien
Länge 68 m
Durchmesser 10,5 m
Traggasinhalt 3600 m³
Maximalgeschwindigkeit 57 km/h
Reisegeschwindigkeit 40 km/h
Gipfelhöhe 1500 m
Reichweite 500 km
Motorisierung 2 Körting zu 75 PS mit zwei vierflügeligen Luftschrauben mit Ø 3 m

Forschung

Bei umfangreichen Testfahrten wurde auf den Gebieten der Funkentelegraphie und der Photogrammetrie zur Landesvermessung geforscht. 1914 wurde in der Gondel ein weltweit einzigartiges Panorama-Photogrammetrie-Gerät nach Professor Scheimpflug montiert. Als Besonderheit sollte das Körting für Testzwecke eine Funkstation von Siemens&Halske eingebaut bekommen.

Körting-Katastrophe

Hauptartikel: Körting-Katastrophe

Bei der Körting-Katastrophe am 20. Juni 1914 kollidierte das M.III Körting mit einem Flugzeug und stürzte ab, was neun Tote zur Folge hatte.

Trivia

Der Fischamender Historikerverein ILF zeigte im Rahmen der durch ihn mitkuratieren Ausstellung „k.u.k. Militär-Aëronautische Anstalt Fischamend“ im HGM Zeltweg ein Modell der Gondel des M.III Körting in 1:10. Dieses wurde als Eigenprojekt verwirklicht.[3][4]

In Fischamend erinnert heute die Körtingstraße samt Hinweisschild an das Luftschiff. Sie verläuft im Gebiet der ehemaligen Militär-Aëronautischen Anstalt unweit von Körting-Luftschiffhalle und Flugfeld.[5]

Literatur

Die k.u.k. Militär-Aeronautische Anstalt Fischamend Band 1 – Die große Zeit der k.u.k. Luftschiffe 1908 bis 1914 der ILF, Rudolf Ster, Reinhard Ringl

Weblinks

  • Rupert Reiter-Kluger: Österreichs Hindenburg. Über die Körting-Katastrophe. ORF2: Studio 2. 21. Oktober 2022.

Einzelnachweise

  1. Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend. Abgerufen am 6. Februar 2020 (deutsch). 
  2. Ing. Rudolf Ster, Ing. Reinhard Ringl: Die k.u.k. Militär-Aeronautische Anstalt Fischamend. Hrsg.: ILF. Band 1. carinaverlag, ISBN 978-3-9503429-8-7, S. 200. 
  3. Startseite. Abgerufen am 6. Februar 2020. 
  4. ILF mit neuem Sensationsmodell: Die Gondel des Luftschiffes Körting. Abgerufen am 6. Februar 2020 (österreichisches Deutsch). 
  5. Google Maps. Abgerufen am 6. Februar 2020 (de-US).