Müsavat Partiyası

Gleichheitspartei
Müsavat Partiyası
Partei­vorsitzender Arif Hacılı
(2014– )
Gründung 1911 (Neugründung: 1989)
Gründungs­ort Baku, Russisches Reich
Haupt­sitz Baku, Aserbaidschan
Aus­richtung Gegenwart:
Nationalliberalismus
Sozialliberalismus
Wirtschaftsliberalismus
Historisch:
Klassischer Liberalismus
Panislamismus
Panturkismus
Farbe(n) blau
Internationale Verbindungen Liberale Internationale (LI)
Europapartei Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE)
Website [1] (aserbaidschanisch)
Historische Flagge der Partei Müsavat

Die Gleichheitspartei, auch Müsawat (aserbaidschanisch Müsavat Partiyası), ist die älteste aserbaidschanische politische Partei. Sie existierte zuerst von 1911 bis 1923 und führte die 1918–1920 bestehende Demokratische Republik Aserbaidschan, 1989 wurde die Müsawat neu gegründet. Seit 2010 erhält sie als Oppositionspartei keine Sitze mehr. Der derzeitige Vorsitzende ist Arif Hacılı. Die Ideologie ist der Liberalismus, die Müsawat orientiert sich an der Mitte des Parteienspektrums. Bei der letzten Parlamentswahl in Aserbaidschan gingen nur noch wenige Mandate an die Partei „Müsawat“.[1]

Inhaltliches Profil

Der Poet und Drehbuchautor Cəfər Cabbarlı arbeitete im Untergrund für die Müsawat

Das anfängliche Programm der Partei war und ist insbesondere an die Volksgruppe der Aserbaidschaner und an die Muslime gerichtet[2]:

  1. Die Einheit aller Muslime ungeachtet der Nationalität
  2. Wiederherstellung der Unabhängigkeit aller muslimischen Nationen
  3. Ausweitung der materiellen und moralischen Hilfe an alle muslimischen Nationen, die für ihre Unabhängigkeit kämpfen
  4. Beihilfe für alle Muslime und islamische Staaten
  5. Die Zerstörung aller Barrieren, die die Ausbreitung der oben erwähnten Ideen verhindern
  6. Die Entwicklung von Kontakt mit anderen Parteien, die nach Fortschritt der Muslime streben
  7. Gegebenenfalls die Entwicklung von Kontakt and Meinungsaustausch mit anderen Parteien, die als Absicht das Wohlergehen des Menschentums haben
  8. Im Allgemeinen die Verschärfung der Mühe für die Existenz aller Muslime und die Weiterentwicklung des Verkehrs, des Handels und der Wirtschaft unter ihnen

Geschichte

Die Müsavat-Partei wurde 1911 in Baku im damaligen Russischen Reich unter dem Namen Muslimische Demokratische Gleichheitspartei gegründet. Die Initiative zur Gründung der Partei kam von Məhəmməd Əmin Rəsulzadə, welcher jedoch im Exil in Istanbul lebte.[3]

Vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Partei eine geringe Mitgliederzahl und agierte vom Untergrund aus. Obwohl die Partei pantürkisch ausgerichtet war, unterstützte die Partei das Zarenregime im Ersten Weltkrieg.[4]

Nach dem Zerfall der Zarenregierung und der Gründung der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik war die Müsawat die dominierende politische Partei im neuen unabhängigen Staat. Allerdings war die Partei zu diesem Zeitpunkt eher nationalistisch, sozialistisch und säkular ausgerichtet. So wurde Aserbaidschan 1919 der erste islamisch geprägte Staat, der das Frauenwahlrecht einführte.[5]

In der Zeit, als Aserbaidschan in die Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik eingegliedert wurde, mussten die führenden Parteianhänger ins Exil und vom Ausland aus agieren. In der Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik hatte sie praktisch keine Bedeutung mehr und war verboten.[6] 1989 wurde von aserbaidschanischen Intellektuellen die Neue Müsawat gegründet, im November 1992 fusionierte die mit der Exilpartei.

Weblinks

  • Offizielle Webseite der Partei (aserbaidschanisch)

Einzelnachweise

  1. Auswärtiges Amt: Politische Entwicklung des Aserbaidschan
  2. Мирза Давуд Гусейнов: Тюркская демократическая партия федералистов "Мусават" в прошлом и настоящем. Baku 1927, 1: Программа и тактика. 
  3. Maryam Orujlu: Müsavat Partiyası: Ölkədə və Mühacirətdə, 1911–1992. Azerneshr, Baku 2001 (aserbaidschanisch, kitabxana.org – M. A. Resuloğlu (1962). Müsavat Partisinin kuruluşu; Müsavat bülteni 14, Istanbul, 10). 
  4. Firouzeh Mostashari: On the Religious Frontier: Tsarist Russia and Islam in the Caucasus. I.B.Tauris, 2006, ISBN 1-85043-771-8, S. 144. 
  5. Originals vom 23. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rochester.edu Susan B. Anthony Center for Women’s Leadership (abgerufen am 19. August 2006)
  6. Tadeusz Swietochowski: Russian and Azerbaijan: A Borderland in Transition. Columbia University Press, 1995, ISBN 0-231-07068-3, S. 130. 
Mitgliedsparteien der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa

Partit Liberal (Andorra) · Open Vlaamse Liberalen en Democraten (Belgien) · Mouvement Réformateur (Belgien) · Naša stranka (Bosnien und Herzegowina) · Bewegung für Rechte und Freiheiten (Bulgarien) · Venstre (Dänemark) · Det Radikale Venstre (Dänemark) · Freie Demokratische Partei (Deutschland) · Estnische Reformpartei (Estland) · Estnische Zentrumspartei (Estland) · Finnische Zentrumspartei (Finnland) · Svenska folkpartiet (Finnland) · Parti radical (Frankreich) · Union des démocrates et indépendants (Frankreich) · Lelo für Georgien (Georgien) · Strategia Aghmashenebeli (Georgien) · Fianna Fáil (Irland) · Viðreisn (Island) · Azione (Italien) · Liberali Democratici Europei (Italien) · Più Europa (Italien) · Radicali Italiani (Italien) · Aleanca Kosova e Re (Kosovo) · Partia Demokratike e Kosovës (Kosovo) · Centar (Kroatien) · Fokus (Kroatien) · Istrische Demokratische Versammlung (Kroatien) · Latvijas attīstībai (Lettland) · Kustība Par! (Lettland) · Bewegung der Liberalen (Litauen) · Laisvės partija (Litauen) · Demokratesch Partei (Luxemburg) · Coaliția pentru Unitate și Bunăstare (Moldau) · Liberalna Partija Crne Gore (Montenegro) · Democraten 66 (Niederlande) · Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (Niederlande) · Liberalno-demokratska partija (Nordmazedonien) · Venstre (Norwegen) · NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum (Österreich) · Iniciativa Liberal (Portugal) · Uniunea Salvați România (Rumänien) · Jabloko (Russland) · Liberalerna (Schweden) · Centerpartiet (Schweden) · FDP.Die Liberalen (Schweiz) · Grünliberale Partei (Schweiz) · Pokret slobodnih građana (Serbien) · Progresívne Slovensko (Slowakei) · Ciudadanos (Spanien) · ANO 2011 (Tschechien) · Stimme (Ukraine) · Europäische Partei der Ukraine (Ukraine) · Sluha narodu (Ukraine) · Ungarische Liberale Partei (Ungarn) · Momentum-Bewegung (Ungarn) · Liberal Democrats (Vereinigtes Königreich) · Dimokratiki Parataxi (Zypern)

Assoziierte Parteien:
Acció per Andorra (Andorra) · Armenischer Nationalkongress (Armenien) · Leuchtendes Armenien (Armenien) · Müsavat Partiyası (Aserbaidschan) · Girchi – Mehr Freiheit (Georgien) · Freie Demokraten (Georgien) · Republikanische Partei Georgiens (Georgien) · Liberal Party (Gibraltar) · Team K (Italien) · Građansko liberalni savez (Kroatien) · Hrvatska narodna stranka – Liberalni demokrati (Kroatien) · Hrvatska socijalno-liberalna stranka (Kroatien) · Partidul Liberal (Moldau) · Nowoczesna (Polen) · Partei der Volksfreiheit (Russland) · Bürgerliche Position (Ukraine) · Die Kraft der Menschen (Ukraine) · Alliance Party of Northern Ireland (Vereinigtes Königreich) · Enomeni Dimokrates (Zypern)