La Habanera

Film
Titel La Habanera
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1937
Länge 98 Minuten
Stab
Regie Detlef Sierck
Drehbuch Gerhard Menzel
Produktion Bruno Duday
Musik Lothar Brühne,
Ernst Holder
Kamera Franz Weihmayr
Schnitt Axel von Werner
Besetzung
  • Zarah Leander: Astrée Sternhjelm
  • Ferdinand Marian: Don Pedro de Avila
  • Karl Martell: Dr. Sven Nagel
  • Julia Serda: Ana Sternhjelm
  • Paul Bildt: Dr. Pardway
  • Edwin Jürgensen: Reeder Shumann
  • Boris Alekin: Dr. Luis Gomez
  • Carl Kuhlmann: Präfekt
  • Michael Schulz-Dornburg: Astrées Sohn Juan
  • Rosita Alcaraz: Spanische Tänzerin
  • Lisa Helwig: Die alte Amme
  • Géza von Földessy: Chauffeur
  • Werner Finck: Herr Söderblom

La Habanera ist ein deutscher Spielfilm von Detlef Sierck (später Douglas Sirk) aus dem Jahr 1937. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Schwedin, die sich in der Karibik in den falschen Mann verliebt und erst Jahre später ihren Fehler erkennt. Die Schauspielerin Zarah Leander konnte mit diesem Melodram an den Erfolg ihres ersten UFA-Films Zu neuen Ufern anknüpfen. Namensgebend für den Film war das Lied La Habanera (Der Wind hat mir ein Lied erzählt).

Handlung

Die junge schwedische Bürgertochter Astrée Sternhjelm (Zarah Leander) reist mit ihrer Tante nach Puerto Rico. Sie ist fasziniert vom karibischen Klima und der Offenheit der Inselbewohner. Nachdem sie den vermögenden Großgrundbesitzer Don Pedro de Avila, einen ehemaligen Stierkämpfer, kennenlernt, beschließt sie, gegen den Rat ihrer Tante auf der Karibikinsel zu bleiben. Nach der erfolgten Liebesheirat kommt der gemeinsame Sohn Juan zur Welt.

Zehn Jahre später ist die Ehe zerrüttet und Astrée leidet unter Heimweh. Don Pedro zeigt sich als selbstherrlicher und herrschsüchtiger Gatte, der seine Frau eifersüchtig wie eine Gefangene hält. Den Sohn versucht er ganz nach seinen Vorstellungen zu erziehen. In dieser Situation besucht Dr. Sven Nagel, ein Jugendfreund Astrées, die Insel, um das gefährliche Tropenfieber zu bekämpfen. Die örtlichen Behörden und vor allem Don Pedro bestreiten hingegen die Existenz der Krankheit, obwohl jährlich Hunderte Menschen auf Puerto Rico hieran sterben.

Bei einem Fest im Haus von Don Pedro trifft Astrée ihren Jugendfreund wieder, der erkennt, wie unglücklich sie ist. Für ihn singt sie das Lied La Habanera (Der Wind hat mir ein Lied erzählt). In diesem Moment bricht der anwesende Don Pedro zusammen, da ausgerechnet er sich mit dem Tropenfieber angesteckt hatte. Dr. Nagel versucht ihm das Leben zu retten, benötigt aber hierfür das von ihm entwickelte Serum. Dies hatte Don Pedro jedoch zuvor von seinen Helfern vernichten lassen. Nach Don Pedros Tod kehrt Astrée mit ihrem Sohn und Dr. Nagel nach Schweden zurück.

Hintergrund

Die Dreharbeiten für La Habanera begannen inmitten des Spanischen Bürgerkrieges von August bis zum 15. September 1937 in Puerto de la Cruz auf Teneriffa. Es folgten vom 30. September bis 13. November 1937 die Studioaufnahmen im Filmstudio Babelsberg. Der Film hatte am 18. Dezember 1937 seine Uraufführung im Berliner Filmtheater Gloria-Palast.

Wie in Zu neuen Ufern führte auch in La Habanera Detlef Sierck Regie. Es war sein letzter Film in Deutschland, bevor er ins Exil ging und in Hollywood mit dem Namen Douglas Sirk seine Karriere erfolgreich fortsetzte. Zarah Leander, die bereits in Zu neuen Ufern die Hauptrolle gespielt hatte, gelang es, mit ihrer Rolle in La Habanera an den Erfolg ihres ersten deutschen Spielfilms anzuknüpfen. Hierzu trug auch das titelgebende Lied La Habanera (Der Wind hat mir ein Lied erzählt) bei, einer von Leanders erfolgreichsten Musiktiteln.

Beim Kinostart 1937 war der Film mit einem Jugendverbot eingestuft. 1949 erhielt er die FSK-Freigabe ab 16 Jahre. Später hob die FSK die Altersbegrenzung auf. Die Filmrechte liegen bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.

Zitate in anderen Filmen

Ein Kinobesuch mit der Vorführung des Films dient als Anstoß für die Phantasie, die Enge der ländlichen Heimat zu verlassen, im „Teil 4: Reichshöhenstraße (1938)“ des Filmepos Heimat – Eine deutsche Chronik von Edgar Reitz.

Siehe auch

Literatur

  • Friedemann Beyer: Die UFA-Stars im Dritten Reich, Frauen für Deutschland. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-03013-3.
  • Jutta Jacobi: Zarah Leander: Das Leben einer Diva. Hoffmann und Campe, Hamburg 2006, ISBN 3-455-50010-2.
  • Antonia Meiners, Antje Taffelt: Träume Bilder – Bilder Träume. Nicolai, Berlin 2007, ISBN 978-3-89479-422-4.
Filme von Douglas Sirk

Zwei Genies | Dreimal Ehe | Der eingebildete Kranke | Das Mädchen vom Moorhof | April, April! | Stützen der Gesellschaft | La Chanson du souvenir | ’t was een april | Schlußakkord | Das Hofkonzert | Zu neuen Ufern | La Habanera | Das zehnte Mädel soll es sein | Boefje | Hitler’s Madman | Sommerstürme | Ein eleganter Gauner | The Strange Woman | Angelockt | Schlingen der Angst | Unerschütterliche Liebe | Leicht französisch | Mystery Submarine | Beichte eines Arztes – Die erste Legion | Schwester Maria Bonaventura | Spielschulden | Ein Wochenende mit Papa | No Room for the Groom | Hat jemand meine Braut gesehen? | Meet Me at the Fair | Eine abenteuerliche Frau | All meine Sehnsucht | Taza, der Sohn des Cochise | Die wunderbare Macht | Attila, der Hunnenkönig | Wenn die Ketten brechen | Was der Himmel erlaubt | Es gibt immer ein Morgen | Nur Du allein | In den Wind geschrieben | Der Engel mit den blutigen Flügeln | Der letzte Akkord | Duell in den Wolken | Zeit zu leben und Zeit zu sterben | Solange es Menschen gibt | Sprich zu mir wie der Regen | Silvesternacht – Ein Dialog | Bourbon Street Blues