Héctor Vinent

Héctor Vinent Carón (* 25. Juli 1972 in Alto Songo) ist ein ehemaliger kubanischer Boxer.

Laufbahn

Rechtsausleger Vinent dominierte das Halbweltergewicht der Amateure in den 1990er Jahren. Sein erster internationaler Erfolg war 1989 der dritte Platz im Leichtgewicht bei der Juniorenweltmeisterschaft in Bayamón. Im folgenden Jahr wurde er dann in Lima Juniorenweltmeister im Halbweltergewicht.

Im Alter von 20 Jahren gewann Vinent 1992 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Barcelona, dort schlug unter anderem mit dem Deutschen Andreas Zülow einen Olympiasieger von 1988. Im Jahr 1993 konnte er sich auch bei den Amateurweltmeisterschaften in Tampere durchsetzen, dort schlug er auf dem Weg zum Titel unter anderem Oktay Urkal (12:7 nach Punkten) und setzte sich im Finale gegen den Finnen Jyri Kjäll durch (7:1 nach Punkten).[1] Beim Weltcup in Bangkok 1994 schied er dann jedoch bereits im Viertelfinale nach einer knappen Punktniederlage (15:16) gegen Urkal aus. Bei den im selben Jahr ausgetragenen Goodwill Games in Sankt Petersburg gelang ihm dann ein weiterer Turniererfolg.

1995 verteidigte er seinen Titel bei den Weltmeisterschaften in Berlin und auch 1996 gewann er bei den Olympischen Spielen in Atlanta mit dem Finalsieg über Oktay Urkal wieder olympisches Gold.

Außerdem wurde Vinent zwischen 1992 und 1998 sechs Mal kubanischer Meister, 1996 gewann er den Chemiepokal in Halle. Weitere bekannte Boxer, die er während seiner Laufbahn meist mehrmals schlagen konnte, waren unter anderem Nurhan Süleymanoğlu, Oleg Saitow, Hocine Soltani, Shane Mosley und Fernando Vargas.

Nach den Olympischen Spielen wurde Vinent bei keinen internationalen Meisterschaften im westlichen Ausland mehr eingesetzt. Nachdem sich sein Freund Joel Casamayor 1996 in die USA abgesetzt hatte, fürchtete sich die kubanische Regierung vor einer weiteren Prominenten Flüchtling. Außerdem durfte er nicht mehr mit der Nationalmannschaft trainieren. Eine Augenverletzung beendete 1998 Vinents Karriere endgültig. Heute trainiert er Jugendliche im Rafael Trejo Gym in Havanna.

Weblinks

  • Héctor Vinent in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Héctor Vinent in der BoxRec-Encyclopaedia
  • Boxergebnisse auf Sport-komplett.de
  • Hector Vinent: Reasons Unknown and Known Artikel über Vinents Karriereende auf Boxing.com

Einzelnachweise

  1. "Ergebnisse ohne Bundesligen - Boxen", Sport-Bild vom 19. Mai 1993, S. 70
Olympiasieger im Halbweltergewicht (Boxen)

1952: Vereinigte Staaten 48 Charles Adkins | 1956: Sowjetunion 1955 Wladimir Jengibarjan | 1960: Tschechoslowakei Bohumil Němeček | 1964: Polen 1944 Jerzy Kulej | 1968: Polen 1944 Jerzy Kulej | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ray Seales | 1976: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ray Leonard | 1980: ItalienItalien Patrizio Oliva | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jerry Page | 1988: Sowjetunion Wjatscheslaw Janowski | 1992: Kuba Héctor Vinent | 1996: Kuba Héctor Vinent | 2000: Usbekistan Muhammadqodir Abdullayev | 2004: Thailand Manus Boonjumnong | 2008: Dominikanische Republik Félix Díaz | 2012: Kuba Roniel Iglesias | 2016: Usbekistan Fazliddin Gʻoibnazarov

Liste der Olympiasieger im Boxen

Amateurweltmeister im Halbweltergewicht (Boxen)

1974: Ayub Kalule | 1978: Waleri Lwow | 1982: Carlos García | 1986: Wassili Schischow | 1989: Igor Ruschnikow | 1991: Konstantin Zsju | 1993: Héctor Vinent | 1995: Héctor Vinent | 1997: Dorel Simion | 1999: Muhammadqodir Abdullayev | 2001: Diógenes Luna | 2003: Willy Blain | 2005: Serik Säpijew | 2007: Serik Säpijew | 2009: Roniel Iglesias | 2011: Éverton Lopes | 2013: Merei Aqschalow | 2015: Vitaly Dunaytsev | 2017: Andy Cruz Gómez | 2019: Andy Cruz Gómez | 2021: Andy Cruz Gómez | 2023: Ruslan Abdullaev

Personendaten
NAME Vinent, Héctor
ALTERNATIVNAMEN Vinent Carón, Héctor (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG kubanischer Boxer
GEBURTSDATUM 25. Juli 1972
GEBURTSORT Songo - La Maya