Eva Cancik-Kirschbaum

Eva Christiane Cancik-Kirschbaum (* 29. August 1965 in Tübingen) ist eine deutsche Altorientalistin.

Eva Cancik, Tochter von Hubert Cancik und Hildegard Cancik-Lindemaier, besuchte das Tübinger Uhlandgymnasium und studierte danach Altorientalistik, Semitistik, Klassische Archäologie und Vorderasiatische Archäologie in Tübingen, Berlin und Rom. 1994 erfolgte die Promotion mit einer Arbeit zum Thema „Die mittelassyrischen Briefe aus Dur-Katlimmu / Tall Schech Hamad“. Von 1996 bis 2001 war sie Assistentin am Institut für Altorientalistik der Freien Universität Berlin, 2001 bis 2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Bild, Schrift und Zahl im Kalender“ am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin. Während dieser Zeit habilitierte sie sich mit der Arbeit „Der König von Assur. Zur Organisation politischer Herrschaft in Assyrien vom 14. – 7. Jh. v. Chr.“ für Altorientalistik und ist seit 2003 Professorin für Altorientalische Philologie und Geschichte am Seminar für Altorientalistik der Freien Universität Berlin. Zudem weilte Cancik-Kirschbaum für einen Forschungsaufenthalt an der École pratique des hautes études in Paris.

Forschungsschwerpunkt Cancik-Kirschbaums sind die Sprache, Geschichte und Kultur der Assyrer sowie Edition von Keilschrifttexten, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie politische Geschichte des Alten Orients, die Untersuchungen zum Phänomen „Zeit“ in den altorientalischen Kulturen sowie die altorientalische Wirkungsgeschichte. Außerdem leitet sie mittlerweile das Projekt „Bild, Schrift und Zahl im Kalender“. Cancik-Kirschbaum war von 2000 bis 2006 als stellvertretende Schriftführerin Mitglied im Vorstand der Deutschen Orient-Gesellschaft. 2013 wurde sie zum Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[1] 2019 wurde sie Mitglied der Academia Europaea.[2]

Schriften

  • Die mittelassyrischen Briefe aus Tall Šēḫ Ḥamad. (= Berichte der Ausgrabung Tall Šēḫ Ḥamad, Dūr-Katlimmu, Band 4), Reimer, Berlin 1996, ISBN 3-496-02586-7.
  • Die Assyrer. Geschichte, Gesellschaft, Kultur. (= C.H.Beck Wissen), C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50828-6.
    • türkische Ausgabe: Asurlular. tarih, toplum, kültür. (= Mitoloji, tarih dizisi, Band 3), ILYA, Çamdibi, Izmir 2004, ISBN 975-6249-16-1.
  • Herausgeberin mit Sybille Krämer und Rainer Totzke: Schriftbildlichkeit. Wahrnehmbarkeit, Materialität und Operativität von Notationen. (= Schriftbildlichkeit, Band 1), Akademie-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-05-005102-4.

Einzelnachweise

  1. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften wählt sieben neue Mitglieder beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 14. Juni 2013
  2. Academy of Europe: Cancik-Kirschbaum Eva. Abgerufen am 26. Juni 2021. 

Weblinks

  • Literatur von und über Eva Cancik-Kirschbaum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Porträt Eva Cancik-Kirschbaums auf der Website des Fachbereiches Geschichts- und Kulturwissenschaften, Institut für Altorientalistik der FU Berlin
  • Porträt Eva Cancik-Kirschbaums auf der Website von TOPOI (englisch)
  • Vortrag von Eva Cancik-Kirschbaum an der LMU München zum Thema „Die Welt wird Stadt - die Stadt wird Welt“ im QuickTime-Stream-Format mit Simultananzeige der Powerpoint-Präsentation
  • Eva Christiane Cancik-Kirschbaum in der Datenbank renommierter Wissenschaftlerinnen AcademiaNet (englisch)
Normdaten (Person): GND: 115150579 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no97062045 | VIAF: 39652939 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Cancik-Kirschbaum, Eva
ALTERNATIVNAMEN Cancik-Kirschbaum, Eva Christiane (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Altorientalistin
GEBURTSDATUM 29. August 1965
GEBURTSORT Tübingen