Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1953

21. Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1953
Der Sieger: August Tiedtke
Turnierdaten
Turnierart: DeutschlandDeutsche MeisterschaftDeutschland
Turnierformat: Round Robin
Ausrichter: DBB
Turnierdetails
Austragungsort: Kaiser-Friedrich-Halle[1],
Mönchengladbach
Eröffnung: 8. April 1953
Endspiel: 12. April 1953
Teilnehmer: 11
Titelverteidiger: August Tiedtke
Sieger: August Tiedtke
2. Finalist: Ernst Rudolph
3. Platz: Siegfried Spielmann
Preisgeld: Amateurturnier
Rekorde
Bester GD: 0,860 August Tiedtke
Bester ED: 1,136 August Tiedtke
Höchstserie (HS): 00080Franz Matuszewski
Spielstätte auf der Karte
← 1952 1954 →
Veranstaltungsort: Mönchengladbach

Die Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1953 (DDM) war die 21. Ausgabe dieser Turnierserie und fand vom 8. bis 12. April in Mönchengladbach, Nordrhein-Westfalen statt.

Geschichte

Erstmals stieg die Teilnehmerzahl auf elf Spieler an. Ungefährdet errang August Tiedtke seinen 23. deutschen Titel, es war der Zwölfte bei der DDM. Zum vierten Mal spielte er den besten Einzeldurchschnitt (BED) von 1,136 (1947, 1950, 1952), war aber noch weit entfernt von seinem im Jahre 1941 aufgestellten Turnierrekord von 1,315.[1]

Der Letztplatzierte Franz Matuszewski aus Berlin konnte den von Gerd Thielens gestifteten Michael-Bohnen-Wanderpokal, eine nach italienischem Vorbild gefertigte Bronzefigur in Frauengestalt, für die beste Höchstserie (HS) von 8 mit nach Hause nehmen. Diese kam aber nicht mit ihm in Berlin an, da die sowjetischen Grenzsoldaten anscheinend Gefallen an ihm gefunden hatten und ihn einzogen. Und so musste Matuszewski ohne ihn nach Berlin weiterfahren. Ob der Pokal Matuszewski später noch erreichte ist unklar.[1]

Ältester Teilnehmer war mit 68 Jahren Paul Maassen aus Mönchengladbach. Er zeigte ein für sein Alter eher ungewöhnlich gutes Augenmaß, ohne Brille.[1]

Karlheinz Krienen, seit 1952 Präsident des DBB, Chefredakteur der „Deutschen Billard-Zeitung“ und selbst Teilnehmer schrieb im verbandseigenen Organ über die Zukunft von Kunststoffbällen bzw. der Rückkehr der Elfenbeinbälle Folgendes:

„Als Resumee bleibt mir die Feststellung, daß wir, wollen wir außer Tiedtke auf kurz oder lang einen zweiten starken Dreibandspieler herausbringen, zum Elfenbeinball übergehen müssen. Der deutsche Kunstball ist ansonsten so hervorragend, daß ich persönlich ihn für geradezu ideal zur Ausspielung aller anderen Meisterschaften halte. Ausgenommen müssen bleiben Dreiband-, Kunststoß- und vielleicht auch Einbandmeisterschaft. …

Solange wir mit Kunstbällen unsere Dreibandturniere durchführen, werden unsere Spieler niemals imstande sein, sich an den europäischen Leistungsstandard im Dreibandspiel heranzuspielen. Ein Tiedtke spielt sehr oft mit Elfenbein und kann dadurch bei einer internationalen Meisterschaft nie ausfallen. Rudolph, Spielmann und die anderen würden Komplexe bekommen, wenn sie die Ausländer mit größter Selbstverständlichkeit Dessins spielen sähen, die mit Kunstbällen nun einmal nicht zu spielen sind. …

Also im nächsten Jahre erstmals nach dem Kriege mit Elfenbeinbällen!“

Karlheinz Krienen: Deutsche Billard-Zeitung, Mai 1952[1]

Modus

Es spielte „Jeder gegen Jeden“ (Round Robin) auf 50 Punkte mit Nachstoß. Der dritte Platz wurde nicht ausgespielt.

Abschlusstabelle

Legende
MP Match Points (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
Pkte. Erzielte Karambolagen
Aufn. Benötigte Versuche
GD Generaldurchschnitt
BED Bester Einzeldurchschnitt eines Spielers
HS Höchstserie
Bester GD des Turniers
Bester ED des Turniers
Beste HS des Turniers
1. Platz (Gold)
2. Platz (Silber)
3. Platz (Bronze)
Endklassement[2][1]
Platz Name MP Pkt. Aufn. GD BED HS
1 August Tiedtke (Düsseldorf) 20:0 500 581 0,806 1,136 7
2 Ernst Rudolph (Essen) 16:4 484 771 0,627 0,909 7
3 Siegfried Spielmann (Düsseldorf) 14:6 488 872 0,559 0,694 6
4 Willi Schmitz (Düsseldorf) 12:8 437 838 0,521 0,714 6
5 Josef Janzen (Gelsenkirchen) 12:8 416 973 0,427 0,549 6
6 Gerd Thielens (Gelsenkirchen) 10:10 433 922 0,469 0,561 7
7 Paul Maassen (Mönchengladbach) 10:10 446 982 0,454 0,588 5
8 Gert Tiedtke (Koblenz) 8:12 448 914 0,490 0,574 6
9 Karlheinz Krienen (Mönchengladbach) 4:16 414 1023 0,404 0,416 7
10 Werner Klerx (Köln) 2:18 372 890 0,417 0,427 4
11 Franz Matuszewski (Berlin) 2:18 383 956 0,400 0,568 8
Turnierdurchschnitt: 0,495

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Karlheinz Krienen: Deutsche Billard-Zeitung. Mai 1953, S. 7–8. 
  2. Dieter Haase/Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 2. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 936. 
V
Internationale Turniere im Karambolage
Weltmeisterschaften

Freie PartieCadre 35/2 & 45/2Cadre 45/1Cadre 47/1Cadre 45/2Cadre 47/2Cadre 71/2EinbandDreibandDreiband (Damen)Dreiband (Junioren)Dreiband (Nationalmannschaften)Dreikampf (Nationalmannschaften)FünfkampfBillard Artistique5-Kegel-Billard

Kontinental-
meisterschaften
Sonstige Turniere

AGIPI Billard MastersANAG Billard CupCoupe d’EuropeCrystal Kelly TurnierDreiband-WeltcupLausanne Billard MastersVerhoeven Open (vorm. Sang Lee International Open) • Verhoeven Open (Damen) (Jennifer Shim International Open) • LG U+ Cup 3-Cushion MastersSurvival 3C Masters (vorm. Dreiband Challenge Masters) • World 3-Cushion Grand PrixDreiband Grand Prix

NOC-Turniere

AsienspieleAsian Indoor & Martial Arts GamesSüdostasienspieleWorld Games

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Die erste Deutsche Dreiband-Meisterschaft (DDM) fand 1929 in Mainz statt. Angegeben ist die Saison in der sie gespielt wurde. Teilweise wurden zwei Meisterschaften in einem Jahr gespielt (Frühjahr/Herbst). Im Frühjahr 1939 fand die letzte Vorkriegsmeisterschaft statt.
Vorkriegsjahre

1 1928/292 1929/303 1930/314 1931/325 1932/336 1933/347 1934/358 1935/369 1936/3710 1937/3811 1938/39

Kriegsjahre

12 1939/4013 1940/4114 1941/42Von 1942/43 bis 1945/46 fanden keine Austragungen statt

Nachkriegsjahre

15 1946/4716 1947/4817 1948/4918 1949/5019 1950/5120 1951/5221 1952/53 • 22 1953/5423 1954/5524 1955/5625 1956/5726 1958/5927 1959/6028 1960/6129 1961/6230 1962/6331 1963/641964/65 wurde keine offizielle DDM ausgetragen. Sie fand als Qualifikation für die Europameisterschaft in Wien statt.32 1965/6633 1966/6734 1967/68351968/6936 1969/7037 1970/7138 1971/7239 1972/7340 1973/7441 1974/7542 1975/7643 1976/7744 1977/7845 1978/7946 1979/8047 1980/8148 1981/8249 1982/8350 1983/8451 1984/8552 1985/8653 1986/8754 1987/8855 1988/8956 1989/9057 1990/9158 1991/9259 1992/9360 1993/9461 1994/9562 1995/961996/97 fand keine DDM statt63 1997/9864 1998/9965 1999/200066 2000/0167 2001/0268 2002/0369 2003/0470 2004/0571 2005/0672 2006/0773 2007/0874 2008/0975 2009/1076 2010/1177 2011/1278 2012/1379 2013/1480 2014/1581 2015/1682 2016/1783 2017/1884 2018/1985 2019/20 • 2020/21 Abgesagt wegen COVID-19 • 86 2021/2287 2022/23

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V
Deutsche Dreiband-Meister
Die erste Deutsche Dreiband-Meisterschaft fand 1929 in Mainz statt. Die Titelträger sind in der Reihenfolge ihres Erstsieges aufgelistet.
Vorkriegsjahre

1929: B. Kesting • 1930, 1932, 1933, 1934, 1935: Otto Unshelm • 1931: Georg Berrisch • 1935–1938: August Tiedtke • 1939: Ernst Rudolph

Kriegsjahre

1940, 1942: August Tiedtke • 1941: Otto Unshelm

Nachkriegsjahre

1947–1954, 1957, 1959, 1960, 1961, 1965, 1967, 1969: August Tiedtke • 1956, 1961, 1963, 1964, 1972: Ernst Rudolph • 1967: Siegfried Spielmann • 1968: Dieter Häring • 1970: Hans-Dietrich Runkehl • 1971, 1976, 1981, 1982, 1987, 1988: Günter Siebert • 1973–1975, 1977, 1980, 1981, 1983, 1984: • Dieter Müller • 1985, 1990, 1991: Hans-Jürgen Kühl • 1986, 1992, 1993: Edgar Bettzieche • 1994, 1996–1998, 2000, 2001, 2004, 2010, 2012, 2014, 2015: Christian Rudolph • 1995, 2002, 2004, 2006–2009, 2011, 2017, 2019, 2021, 2022, 2023: Martin Horn • 2003: Stefan Galla • 2005: Jens Eggers • 2013: Christos Christodoulidis • 2016: Ronny Lindemann • 2018: Çengiz Karaça

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