Coliseptikämie des Geflügels

Die Coliseptikämie oder Colibacillose ist eine septikämische Infektionskrankheit des Geflügels, die durch das Bakterium Escherichia coli verursacht wird.

Ätiologie

Am häufigsten sind E. coli-Stämme der Serovare O1:K1, O2:K1 und O78:K80. Folgende Virulenzfaktoren treten auf:

  • Fimbrien F1 → Besiedelung des Atmungstrakts
  • P-Fimbrien F7–F16 → Besiedelung innerer Organe
  • hitzelabile Enterotoxine
  • Flagellartoxin (hitzestabiles Polypeptid) → giftig für Vero-Zellen und Eintagsküken
  • HPI (high pathogenity island) → Merkmal virulenter Stämme, kodiert ein Eisenaufnahmesystem

Klinik

Am häufigsten tritt die Krankheit in den ersten 8–10 Lebenswochen auf, kommt aber auch bei Legehennen häufig vor. Die Infektion erfolgt aerogen durch eingeatmeten Staub. Bei jungen Küken spielen hochvirulente Stämme eine große Rolle, später spielen Faktoren eine zunehmende Rolle. Die Klinik ist sehr vielfältig: erhöhte Embryo- und Frühsterblichkeit, Entzündungen der Luftsäcke, des Dottersacks, des Herzbeutels, der serösen Häute, der Unterhaut und des Eileiters.

Diagnose

Die Diagnose wird anhand einer bakteriologischen Untersuchung und Typisierung der Colibakterien gestellt.

Therapie

Antibiotikatherapie entsprechend dem Antibiogramm. Es existiert ein Elterntierimpfstoff. Zusätzlich Beseitigung der begünstigenden Faktoren durch Vorbeugung gegen Mykoplasmen- und Virusinfektionen.

Literatur

  • Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre von Rolle/Mayr, Enke Verlag Stuttgart (2007)
Commons: Avian colibacillosis – Sammlung von Bildern
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!